Das Rotkehlchen - Vogel des Jahres 2021
Das Rotkehlchen ist bekannt für seine Unerschrockenheit. Bis auf einen Meter gesellt es sich auch völlig fremden Menschen zu. Der Grund: Es hält Ausschau nach großen Tieren, weil diese für gewöhnlich einige Insekten aufwirbeln, die dann vertilgt werden können.
Foto: (c) Kathy Büscher, NABU Rinteln
Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) gehört zur Familie der Drosselvögel (Turdidae).
Hauptmerkmal des kleinen, rundlichen Rotkehlchens ist die orangerote Färbung von Stirn-, Zügel- und Augengegend bis zur
unteren Brust. Sein Bauch ist weiß gefärbt, die Flanken grau-beige. Oberseite und Schwanz sind dunkel olivbraun.
Trotz seiner bescheidenen Größe ist das Rotkehlchen recht stimmgewaltig. Der Reviergesang aus relativ langen und variablen
Strophen wird wegen seiner Klangstruktur als „perlend“ und wegen seiner emotionalen Wirkung auf uns Menschen oft als „wehmütig“ bezeichnet. Typischer Warnruf ist ein kräftiges, schnell
wiederholtes Tixen, bei Luftfeinden dagegen ein gedehntes sieh.
Zur Brutzeit vertilgt das Rotkehlchen überwiegend Insekten und deren Larven. Im Sommer und Herbst erweitert es sein
Nahrungsspektrum mit Beeren und Früchten von Schneeball, Pfaffenhütchen, Hartriegel, Faulbaum, Efeu und anderen Sträuchern.
Das Rotkehlchen brütet in Wäldern, Gebüschen, Hecken, Parks, Gärten und Friedhöfen. Es bevorzugt unterholzreiche Wälder,
besonders in der Nähe von Gewässern oder an feuchten Standorten.
Der Neststand ist außerordentlich variabel, wobei Bodennester zwischen Wurzeln, unter Baumstämmen, in Erdlöchern oder im
Gras favorisiert werden. Auch niedrig hängende Halbhöhlen-Nistkästen werden öfters angenommen. Die Brutzeit beginnt Anfang April und endet im Juli. Das Gelege umfasst drei bis sieben gelbliche
Eier mit zahlreichen rotbraunen Punkten und Linien. Nach 12 bis 15 Tagen schlüpfen die Jungvögel. Sie verlassen das Nest nach 13 bis 15 Tagen. Zwei Bruten pro Jahr sind keine
Seltenheit.
Während die nördlichen Populationen überwiegend aus Zugvögeln bestehen, sind die im Süden beheimateten Rotkehlchen meist
Standvögel.
Mit 2,5 bis 4 Millionen Brutpaare gehört das Rotkehlchen zu unseren häufigsten Brutvögeln.
Was dem Rotkehlchen hilft: reich strukturiertes, gehölz- und heckenreiches Kulturland und Belassung von Falllaub und Unterholz in Wirtschaftswäldern. In Gartenstädten und Parks naturnähere Gestaltung und Nisthilfen.
Im eigenen Garten: die Neupflanzung des einen oder anderen Busches kann nicht schaden. Am besten wäre gleich ein kleines „Unterholz“ im eigenen Garten. Denn je naturnäher es dort zugeht, desto eher wird auch die (G)artenliste um ein Rotkehlchen anwachsen. In größeren Gärten kann es sogar brüten. Hingegen meidet es selbst ausgedehnte Schrebergartensiedlungen, wenn dort allzu pedantisch gegen jede Form von Wildwuchs vorgegangen wird. Auf Friedhöfen fühlt es sich meist ebenfalls nicht sonderlich gut aufgehoben.
Quellen:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/1992-rotkehlchen/index.html
sowie
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/1992-rotkehlchen/02501.html